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Gesundheit

Was ist Schuppenflechte (Psoriasis)?

Schuppenflechte ist eine entzündliche Erkrankung der Haut und Nägel. Sie verläuft fast immer chronisch und schubweise – d.h. Phasen mit und ohne Symptome wechseln sich ab.

Der medizinische Fachausdruck für Schuppenflechte lautet Psoriasis. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und leitet sich ab von dem Wort „psao“ für „ich kratze“.

Einige Menschen halten Schuppenflechte für eine Zivilisationskrankheit, doch das ist nicht korrekt. Denn schon im Alten Testament finden sich Schilderungen, die auf eine Psoriasis hindeuten.

Schuppenflechte kann sich in jedem Alter entwickeln. Anders als eine Neurodermitis, kommt Schuppenflechte beim Baby beziehungsweise Säugling nur selten vor. Oftmals beginnt die Psoriasis im Laufe der Pubertät. Ein zweiter Erkrankungsgipfel liegt zwischen 40 und 50 Jahren. Frauen und Männer entwickeln etwa gleich oft eine Psoriasis. Manche Untersuchungen deuten darauf hin, dass Männer etwas häufiger an Schuppenflechte erkranken als Frauen.

Schuppenflechte ist gekennzeichnet durch einen schuppigen, geröteten Hautausschlag. Mediziner sprechen von erythemato-squamösen Plaques oder Effloreszenzen. Eine Effloreszenz ist eine krankheitsbedingte Hautveränderung. Der Begriff Plaque bedeutet, dass diese Veränderung fleckenförmig ist und sich deutlich von der umgebenden Hautpartie abgrenzt. DerAusdruck „erythemato-squamös“ vereint die Wortbestandteile „Erythem“ für Hautrötungen und „Squamae“ für Schuppen.

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Ist Schuppenflechte ansteckend?

Ein von Hautausschlag betroffener Körperbereich hebt sich meistens stark von den umliegenden, „gesunden“ Hautpartien ab. Vor allem entzündete Hautareale, die sehr gut sichtbar sind (z.B. an Armen und Beinen) bringen oft Schwierigkeiten mit sich. So auch bei der Schuppenflechte. Manche Menschen reagieren nämlich ablehnend beim Anblick einer Schuppenflechte, da sie Angst haben die Hautveränderung könnte ansteckend sein. Doch es besteht kein Grund zur Besorgnis, denn Schuppenflechte ist nicht ansteckend.

Deswegen kann Psoriasis für Betroffene zum Teil seelisch extrem belastend sein. Zudem kann auch die Behandlung den Alltag einschränken, da sie mitunter sehr zeitintensiv ist: Betroffene müssen ihre Haut − selbst wenn sie gerade nicht unter einem akuten Schuppenflechte-Schub leiden − in der Regel ein Leben lang besonders sorgsam pflegen, um:

  • … sie mit Feuchtigkeit zu versorgen.
  • … sie geschmeidig zu halten.
  • … die Schuppen zu lösen.
  • … Entzündungen einzudämmen.
  • … Infektionen zu vermeiden.
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Schuppenflechte-Ursachen noch unklar

Wie bei vielen anderen Hauterkrankungen sind auch bei der Schuppenflechte die genauen Ursachen noch nicht vollständig geklärt. Nach heutigem Wissensstand geht man davon aus, dass eine erbliche (genetische) Veranlagung den Grundstein für eine Psoriasis legt. Besteht eine solche Vorbelastung, können verschiedene Einflussfaktoren dafür sorgen, dass die Hauterkrankung erstmals in Erscheinung tritt oder einen Psoriasis-Schub auslöst. Solche Faktoren werden als Trigger beziehungsweise Psoriasis-Trigger bezeichnet.

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Schuppenflechte-Symptome − verschiedene Ausprägungen möglich

Die wichtigsten Schuppenflechte-Symptome sind silbrig-weiße, schuppende Hautbereiche, die sich durch einen geröteten Rand scharf von nicht betroffenen Hautarealen abgrenzen. Sie werden als Psoriasisherde oder auch erythemato-squamöse Plaques bezeichnet. Die Bereiche jucken − vor allem während eines akuten Krankheitsschubs. Hautschuppen als Schuppenflechte-Symptome entstehen, weil die Zellen der obersten Hautschicht (Epidermis = Oberhaut) bei Betroffenen ungefähr zehnmal schneller abgestoßen werden als bei Menschen ohne Psoriasis. Dieser Vorgang dauert normalerweise etwa vier Wochen. Bei einer Schuppenflechte erneuert sich die Haut dagegen etwa alle sieben Tage.

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Lässt sich Schuppenflechte heilen? Verlauf der Psoriasis

Bei einem kleinen Teil der Menschen mit Psoriasis heilt die Schuppenflechte spontan ab. Auf diese Fälle berufen sich häufig Anbieter von „Wundermitteln“, welche die Schuppenflechte heilen sollen. Allerdings gibt es keine nachweislich wirksame Therapie, die tatsächlich die Ursachen behebt. Daher lässt sich Schuppenflechte bislang nicht heilen.

Die beschriebenen Fälle, bei denen die Psoriasis vollständig und dauerhaft abheilt, sind äußerst selten: Bei mehr als 90 Prozent der Betroffenen nimmt Schuppenflechte einen chronischen Verlauf an. Die Haut benötigt ein Leben lang besondere Zuwendung und Pflege.

Die Psoriasis tritt in den meisten Fällen schubweise auf. Das bedeutet, dass sich Phasen mit Psoriasisherden und beschwerdefreie Zeiten abwechseln. Bei vielen Betroffenen bessern sich die Schuppenflechte-Symptome im Sommer, da sich die vermehrte UV-Strahlung positiv auf die Haut auswirkt. Ein Zuviel an Sonnenstrahlung kann jedoch den gegenteiligen Effekt haben. Deshalb ist ein guter Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor extrem wichtig.

In vielen Fällen ist Schuppenflechte für die Betroffenen mit einem hohen Leidensdruck verbunden. Die körperlichen Folgen, wie etwa das starke Schuppen der Haut, der Juckreiz und die möglichen Gelenkbeteiligungen, sind zweifellos sehr belastend. Allerdings ist auch die Erscheinung ihrer Krankheit für viele Betroffene massiv unangenehm – besonders, wenn sich die Schuppenflechte im Gesicht, an den Händen oder auf der Kopfhaut zeigt.

Auch wenn Schuppenflechte nicht heilbar ist: Durch eine individuell angepasste Behandlung ist es möglich, den Hautzustand zu verbessern oder sogar den Hautausschlag abheilen zu lassen. Die Veranlagung bleibt jedoch weiterhin bestehen.

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